Medikamente zum Inhalieren
Grundsätzlich gibt es zur Therapie von Asthma eine Bedarfsmedikation und eine Dauermedikation.
Bedarfsmedikation (Reliever):
Dieser wird bei einem akuten Asthma-Anfall, plötzlicher Atemnot oder einem Hustenanfall eingesetzt. Sogenannte kurzwirksame Betamimetika erweitern die Atemwege und lindern so die Luftnot. Die Wirkung tritt sehr schnell innerhalb von drei bis zehn Minuten ein.
Zu den Wirkstoffen gehören Fenoterol, Salbutamol und Terbutalin.
Dauermedikation (Controller):
Um eine Kontrolle des Asthmas zu erreichen, werden vor allem Kortikosteroide eingesetzt. Diese bewirken ein Abschwellen der Bronchien, verringern die Schleimproduktion und hemmen gegebenenfalls auch eine allergische Reaktion.
Controller helfen die Häufigkeit der Asthmaanfälle zu reduzieren oder diese vorzubeugen. Bis die gewünschte Wirkung eintritt, dauert es jedoch mehrere Tage bis Wochen. Da Cortison dabei hilft, die Entzündung abklingen zu lassen, hält die Wirkung dafür lange an.
Ein häufig eingesetzter Wirkstoff zur Inhalation ist Pulmicort.
Wie wird das Asthmaspray korrekt angewendet?
Das Asthmaspray ist ein sogenanntes Dosieraerosol. Bei diesem System wird der Sprühstoß durch Drücken auf den Wirkstoffbehälter freigesetzt. Das Wirkstoff-Flüssigkeits-Gemisch wird durch Treibgas in ein Ventil gepresst und dadurch in kleinste Tröpfchen (Aerosole) aufgesprengt. Diese Aerosole gelangen dann durchs Einatmen direkt in die Lunge.
Zum Inhalieren muss der Sprühstoß und das Einatmen gleichzeitig ausgeführt und koordiniert werden. Insbesondere Kinder und ältere Menschen haben damit häufig Schwierigkeiten.
Die richtige Inhaliertechnik Schritt für Schritt
1. Schütteln Sie die Dose 2-3 Mal kräftig, damit der Wirkstoff gleichmäßig verteilt wird. Entfernen Sie die Kappe.
2. Atmen Sie einmal vollständig aus und umschließen dann das Mundstück fest mit den Lippen.
3. Neigen Sie den Kopf leicht nach hinten und halten Sie Ihren Oberkörper aufrecht.
4. Halten Sie das Dosieraerosol aufrecht. Lösen Sie den Sprühstoß aus. Atmen Sie gleichzeitig oder eine halbe Sekunde danach ein.
5. Atmen Sie langsam weiter ein und halten Sie über 5 bis 10 Sekunden die Luft an, damit das Medikament in den Lungen seine Wirkung entfalten kann.
6. Nehmen Sie das Ansatzstück aus dem Mund.
7. Jetzt langsam ausatmen, wenn möglich über die Nase oder die Lippenbremse.
Was Sie bei der Inhalation von kortisonhaltigen Sprays beachten müssen
Das Kortisonspray hat viel weniger Nebenwirkungen als Kortison in Tablettenform. Inhaliert wirkt es vor allem in der Lunge und nicht im ganzen Körper.
Eine häufige Nebenwirkung von Kortison Sprays ist ein Pilzbefall der Mundschleimhaut (Mund-Soor). Um dem vorzubeugen, sollten Sie nach der Inhalation folgendes beachten:
· Spülen Sie Ihren Mund gründlich aus.
· Putzen Sie Ihre Zähne.
· Das Mundstück nach jeder Anwendung mit warmem Wasser und mildem Spülmittel reinigen.
· Bei einer Inhalation mit Aufsatz oder Maske sollte nach der Anwendung auch das Gesicht gewaschen werden.
Wie werden Pulverinhalatoren angewendet?
Bei einem Pulverinhalator gelangt der Wirkstoff verteilt auf winzige Teilchen in die Atemwege. Das Aerosol wird aber erst durch die Kraft des Atemzugs gebildet. Dafür müssen Sie kräftig einatmen, damit die Teilchen aufgesprengt und beschleunigt werden.
Der Vorteil bei Pulverinhalatoren ist, dass das Auslösen des Inhalators und die Einatmung nicht aufeinander abgestimmt werden müssen.
Pulverinhalatoren gibt es in zahlreichen Ausführungen. Lassen Sie sich daher die korrekte Anwendung von Ihrem Arzt oder in der Apotheke zeigen.
Die richtige Inhaliertechnik Schritt für Schritt:
1. Den Inhalator gemäß Beipackzettel vorbereiten.
2. Atmen Sie aus!
3. Umschließen Sie das Mundstück mit den Lippen.
4. Atmen Sie zügig und kräftig ein!
5. Halten Sie die Luft für 5 bis 10 Sekunden an.
6. Atmen Sie langsam aus. Hinweis: Atmen Sie niemals in das Mundstück, da das Pulver ansonsten feucht wird und verklumpt!
Wertvolle Tipps zur Anwendung
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt genau zeigen, wie das Inhalationssystem korrekt angewendet wird. Sie können direkt vor Ort einen Probe-Sprühstoß machen. So können Sie feststellen, ob Sie es richtig benutzt haben. Bei manchen Geräten hören Sie ein Klicken, wenn der Vorgang erfolgreich war.
Wie können Sie Fehler vermeiden?
Versuchen Sie bei jeder Inhalation ruhig und konzentriert zu sein, auch wenn Sie schon sehr lange die Inhalation anwenden.
Wenn Sie sich unsicher fühlen, nehmen Sie an einer Schulung teil. Oder lassen Sie Ihre Technik von Ihrem Arzt oder Apotheker überprüfen.
Was können Sie tun, wenn Sie Probleme mit der richtigen Abfolge haben?
Dafür gibt es Inhalierhilfen (Spacer). Durch den Gebrauch einer Inhalierhilfe bleiben weniger Medikamententeilchen im Mund und Rachen hängen. Diese eignen sich besonders für Kinder und ältere Menschen.
Außerdem können Sie auch an Asthma-Schulungen teilnehmen. Diese können Ihnen helfen das Asthma auch im Alltag besser in den Griff zu bekommen.
Auch kann ein Arzt durch eine Peak-Flow Messung feststellen, ob die Therapie mit dem Asthmaspray erfolgreich ist.
Asthma Foster Spray Pulmicort Turbohaler Salbutamol Spray Symbicort Turbohaler
- AWMF: Patientenleitlinie Asthma, 2.Auflage, Version 1.3, Mai 2011 [23.07.20].
- Lungenärzte im Netz Online (2020): Asthma. https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/asthma-bronchiale/therapie/medikamente-zum-inhalieren/ [23.07.20].
- Pharmazeutische Zeitung Online(2020): Asthmasprays: Kaum ein Patient inhaliert richtig. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2017-03/asthmasprays-kaum-ein-patient-inhaliert-richtig/ [23.07.20].
- Apotheken Umschau Online(2020): Wie Sie Asthmasprays richtig anwenden. https://www.apotheken-umschau.de/Asthma/Wie-Sie-Asthmasprays-richtig-anwenden-101411.html [23.07.20].