Migräne ist weitaus mehr als nur Kopfschmerzen! Der Verlauf und die Symptome sind sehr individuell, sodass eine Attacke bei manchen ein paar Stunden und bei anderen wiederum mehrere Tage anhält. Ein Migräneanfall lässt sich in vier Phasen einteilen. Erfahren Sie hier, welche Symptome für die jeweilige Phase charakteristisch sind.
Die Migräne kommt oft nicht plötzlich, sondern kündigt sich meistens schon circa zwei Tage zuvor an. Vorboten eines Migräneanfalls können sein: Schlafprobleme, Müdigkeit in Form von vermehrtem Gähnen, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen oder Gereiztheit, Heißhunger auf bestimmte Nahrungsmittel, Gleichgültigkeit sowie verstärkte Licht- und Lärmempfindlichkeit.
Nicht alle Migränepatienten leiden an einer Migräne mit Aura. Unter Aura werden Wahrnehmungsstörungen jeglicher Art bezeichnet. Diese Wahrnehmungsstörungen umfassen Sehstörungen, Empfindungsstörungen, Sprachstörungen, halbseitige Lähmungen oder sogar Halluzinationen. Am häufigsten sind dabei Sehstörungen, die dazu führen, dass zum Beispiel ein Flimmersehen auftritt, Zickzack-Linien gesehen oder Objekte unscharf, verzerrt, vergrößert oder verkleinert wahrgenommen werden. Nicht selten treten auch Empfindungsstörungen auf, bei denen Betroffene über ein Kribbeln im Körper klagen, welches sich langsam von der Hand über den Harm bis in den Kopf ausbreitet.
Ganz charakteristisch für diese Phase ist, dass die Kopfschmerzen in den meisten Fällen nur einseitig auftreten (linke oder rechte Kopfhälfte). Die als Gewitter im Kopf empfundenen Kopfschmerzen werden als pochend, pulsierend und bohrend wahrgenommen. Die Schmerzen treten oft im Stirn-, Schläfen- und Augenbereich auf. Bei körperlicher Aktivität verstärken sich die Symptome. Ruhe und Dunkelheit werden als wohltuend empfunden. Diese Phase variiert zwischen vier Stunden und drei Tagen, vorausgesetzt es findet keine medikamentöse Behandlung statt. Begleitende Symptome sind fast immer Appetitlosigkeit sowie Übelkeit, etwas seltener auch Erbrechen und Abneigung gegenüber bestimmten Lebensmitteln.
Die Hauptsymptome der Migräne sind in dieser Phase nicht mehr vorhanden. Allerdings besteht noch eine gewisse Restsymptomatik. So kommt es nicht selten zu Müdigkeit und Erschöpfung in den Tagen nach einem Migräneanfall.
Bei der Migräne ohne Aura bleiben im Vergleich zur Migräne mit Aura die oben beschriebenen Wahrnehmungsstörungen aus. Charakteristisch sind starke Kopfschmerzen, wobei die Attacken häufiger als bei der Migräne mit Aura einsetzen. Auch hier treten begleitende Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen oder Lichtempfindlichkeit auf. Die Migräne ohne Aura ist die häufigste Form. So sind ca. 80 % aller Migränepatienten davon betroffen.
Fälschlicherweise werden reine Kopfschmerzen oft schon als Migräne bezeichnet. Von einer Migräne können Sie allerdings erst dann sprechen, wenn zwei der folgenden Merkmale vorliegen: Einseitige Lokalisation (Seitenwechsel während der Attacke möglich), pulsierender Schmerz, mittelstarke bis starke Schmerzintensität oder Verschlimmerung bei körperlicher Betätigung (z.B. Treppensteigen). Bei einer Migräne ohne Aura müssen entweder Übelkeit beziehungsweise Erbrechen oder Licht- und Geräuschempfindlichkeit vorliegen. Nicht selten können auch Gerüche (z. B. Parfüm, Essensgeruch, Blumenduft) als unerträglich empfunden werden.
Ein akuter Migräneanfall lässt sich mit Schmerzmitteln lindern. Bei häufigen Migräneanfällen, welche durchaus zu starken Beeinträchtigungen im Alltag führen können, lässt sich oftmals die Prophylaxe empfehlen. Sie sind kein Fan von Medikamenten? Dann können Sie es auch mit natürlichen Tipps und Tricks versuchen.
Ein Tagebuch kann Ihnen dabei helfen auslösende Reize zu erkennen, damit diese in Zukunft vermieden werden können (z.B. Kaffee, Alkohol, Stress). Auch ist bewiesen, dass die Darm- und Mundflora im Zusammenhang zueinander stehen. Die Mundflora lässt sich zum Beispiel durch probiotischen Joghurt und Kefir verbessern. Für die Darmflora empfiehlt sich eine Darmreinigung. Wie bei vielen Krankheiten, hilft auch bei der Migräne ausreichend Bewegung und Sport. Übertreiben Sie es jedoch nicht! Eine zu hohe Belastung kann die Migräne durchaus auch auslösen. Wie oben bereits angemerkt, kann auch Stress der Auslöser von Migräneanfällen sein. Achtsamkeits- und Entspannungsübungen helfen Ihnen, Stress abzubauen. Bei manchen hilft auch eine Akupunktur zur Prophylaxe, welche eventuell sogar von der Krankenkasse übernommen werden kann. Letztendlich kennen Sie Ihren Körper am besten und wissen, was ihm im Falle des Falles gut tut. Während einige zum Beispiel Kälte als schmerzlindernd empfinden, bevorzugen andere wiederum die Wärme.
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